Überall in der Stadt wurde Musik gespielt. Ein Umzug mit vielen verkleideten Tänzern machte richtig Stimmung. Zum Teil spielten 4 Gruppen gleichzeitig auf dem Hauptplatz und alle tranken Bier. Ob jung, alt, weiblich oder männlich, alle besoffen sich. Die Musik spielte die ganze Nacht hindurch und zwischendurch erhellten Feuerwerke die Dunkelheit. Als wir am nächsten Tag erwachten, spielte die Musik immer noch. Unglaublich. Das grösste war, sie spielten immer die gleiche Melodie, wir können sie nun im Schlaf… *baa bapapa bam, bapapa paba bam, baa ba babam…* Als wir am Morgen durch die Strassen liefen waren alle schon wieder (oder immer noch) am Bier trinken. Naja, wenn in Rom… Vor der Kirche wurden viele Kreuze gesegnet und mit Bier begossen. Als die Locals uns auch schon so früh Bier trinken sahen, hatten sie sichtlich Freude an uns und so hiess es den ganzen Tag mittrinken, mittanzen, mitquatschen, Fotos machen etc… Es kam fast ein bisschen Wies’n Stimmung hoch. :D Je länger der Tag dauerte umso mehr verwandelten sich die Orchester in Guggenmusiken. Am Abend konnten sich die Menschen kaum mehr auf den Beinen halten, geschweige denn die Instrumente benutzen. :D War ein sehr lustiger Tag. Am Sonntag durften wir bei der Kathedrale Auto-Segnungen beiwohnen. Von der ganzen Region kommen die Menschen her um ihre Autos, Taxis, Cars oder Lastwagen segnen zu lassen, damit kein Unfall passiert. Dies ist billiger als eine Kaskoversicherung. Die Autos werden mit Blumen, Schlifböötchen usw geschmückt und von einem Pfarrer mit Weihwasser bespritzt, danach darf eine Fotosession nicht fehlen. Am Ende werden das Vehikel und teilweise auch der Fahrer noch mit Champagner begossen. Interessant, wir glauben aber nicht, dass dies hilft, so wie die hier rumfahren :)
Das Verlassen Boliviens nach Peru war am Nachmittag problemlos. Endlich wieder in einem Land, wo Pisco Sour auf keiner Speisekarte fehlt. An der Grenze wechselten wir noch unsere restlichen Bolivianos zu peruanische Soles, bevors mit dem Bus weiter nach Puno ging. Das ist mal im Gegensatz zu Copacabana ein Drecksloch. Hoffentlich sind nicht alle peruanischen Städte so. Die Lage wäre eigentlich perfekt an einem Hang am Titicacasee gelegen, aber irgendwie haben sie das Ghetto direkt an den See gebaut. Warum auch immer. Da Peru eine Stunde hinter Bolivien liegt wird es nun schon um 17:30 dunkel… Wir machten uns einen gemütlichen Abend ohne gross die Stadt zu begutachten.
Heute nahmen wir ein Boot zu den Uros Floating Islands. Das sind duzende kleine Schilfinseln auf dem Titicacasee, wo heute noch von ca. 2000 Menschen belebt werden. Früher als Schutz vor Barbaren gedacht, sind sie heute einfach ein beliebtes Touriziel in der Region. Das Boot brachte uns auf eine kleine Insel, wo uns erklärt wurde, wie und wer die Inseln gebaut hat und wie sie gewartet werden. Danach konnten wir eine Hütte begutachten bevor die Hüttenbewohnerin versuchte, uns „handgemachte“ Kopfkissen etc… zu verkaufen. Mit einem weiteren Boot fuhren wir danach auf die Hauptinsel, wo es ein Restaurant und diverse Souvenierstände gab. Da wir unser Mittagessen schon in Puno eingekauft hatten, ignorierten wir den Wirt und assen einen Snack am Ufer. Das ganze war hypertouristisch. Die vielen kleinen Inseln und die Umgebung im Schilf waren dennoch sehr schön anzusehen. Mit dem selben Boot (man durfte kein anderes betreten) gings danach wieder zurück nach Puno. Heute Abend fährt uns ein Nachtbus nach Cusco.
s&c