Santiago de Chile

Posted by on 4. April 2015

Santiago

Santiago

Die Fahrt nach Santiago war schnell und bequem. Die Taxifahrt zum Hostel (Hostel Bella 269, Cool, 32’000 CLP) dafür weniger. Der Taxifahrer war zwar nett und hat uns immer wieder Sehenswürdigkeiten neben der Strasse erklärt, doch unser Hostel fand er einfach nicht und als wir immer noch im Kreis fuhren und er den Taxometer auch nicht stoppte, sind wir entnervt ausgestiegen und haben uns zu Fuss auf die Suche gemacht. Dank netten Verkäufern war das Hostel dann auch schnell gefunden. Nach dem Einchecken haben wir Bellavista erkundet. Das Ausgangsquartier der Studenten von Santiago. Wir sind genau am richtigen Ort gelandet. Und dann: Während dem Mittagessen (15Uhr, wir passen uns langsam wirklich an) haben wir in der Ecke des kleinen Restaurants ein Plakat des lokalen Rothhammer Biers entdeckt. Wie geil ist das denn? Sogar Roth ist richtig geschrieben :D Wir dachten zuerst an einen sehr ausgeklügelten 1. April Scherz. War fast ein bisschen creepy. Es ist ohne Zweifel das beste Bier von Chile :D
Den Abend verbrachten wir auf dem Cerro San Cristóbal, von dort hat man einen super Ausblick über die versmogte Millionenstadt. Ein befürchteter Aufstieg zu Fuss blieb uns zum Glück erspart, da man bequem mit einer Zahnradbahn hochfahren kann. Ohne Smog könnte man vielleicht sogar das Ende der Stadt sehen :)
Tags darauf trafen wir vor dem Museo Nacional de Bellas Artes wieder auf die Wally’s vom Tours4Tips. Drei Stunden lang schlenderten wir vom Museum über den Mercado Central bis zum Cementerio General, wo wir über den Umgang der Chilenen mit ihren Verstorbenen aufgeklärt wurden. Die haben hier (anscheinend) erste Dates, Sport (Velofahren, Jogging) etc… auf dem Friedhof. Bei gewissen, sehr beliebten Toten gehen die Menschen ans Grab, wünschen sich was (Neues Auto, 6er im Lotto, Prüfung bestehen) und wenn der Wunsch in Erfüllung geht, kommen sie zurück und bringen eine Plakette zur Danksagung an. Gewisse Gräber sind voll mit solchen Plaketten, weil wenn man sich nicht damit bedankt… Gar nicht gut für die Gesundheit.
Danksagung Plaketten

Danksagung Plaketten

Die Tour endete mit einer Terremoto-Degustation in einer Bar. Terremoto ist ein Mix aus schlechtem Weisswein *the wine has to be very cheap*, Sirup und (Ananas)Glace und anderem Zeugs. Jede Bar hat sein eigenes Rezept sagen sie. Eine Gemeinsamkeit ist aber der schlechte Weisswein. Sehr süss und Terremoto heisst Erdbeben. Naja, man kann sichs denken. Zwischendurch gabs noch eine richtige Geschichtslektion über die Vorgänge hier in Chile im letzten Jahrhundert. Taff. Die ganze Tour war wie schon in Valparaiso sehr informativ und super durchgeführt. Wärmstens zu empfehlen. Den Rest des Tages liessen wir dann gemütlich ausklingen.
Als wir uns am nächsten Tag auf den Weg zum Menschenrechtsmuseum machten, wurden wir erst einmal richtig stutzig. Die Strassen waren richtig leer. Kein Hupen, kein Autolärm, nix. 98% der Geschäfte geschlossen. 28 Days later? Nein, Karfreitag. Es kam uns so vor, als ob ganz Santiago ans Meer gepilgert war. Nur Touris und Taschendiebe verblieben in der Stadt. Vor dem Museum standen wir natürlich vor verschlossenen Türen. Wir deppen. Egal. Deshalb machten wir einen umfangreichen Stadtrundgang und ohne Autos war das richtig angenehm, zum Glück fuhr die Metro. Wir „bestiegen“ den Cerro Santa Lucia (schöne Aussicht), tranken frische Mangolassi auf dem Gemüsemarkt (mmmmh), bestaunten diverse Kirchen, assen peruanisches Mittagessen auf dem Mercado Central (Seraina hats geekelt, gut sie hatte auch Pech mit ihrem Pollo) und am Schluss landeten wir wieder in Bellavista, wo man ohne die vielen Studenten sogar einen Platz an einem der duzend Strassencafes findet…
Grundsätzlich finden wir, dass Santiago eine schöne Stadt ist. Sie ist zwar riesig, aber irgendwie verteilen sich die Menschen schön. Es hat breite Gehwege und viel Grün, die Märkte sind super und die Einwohner freundlich. Ausser im wirklichen Zentrum hat man irgendwie nie das Gefühl, dass man in einer Millionenstadt ist.

Heute Morgen hat uns um 6Uhr ein Taxi abgeholt und zum Flughafen gebracht. Zum Glück wusste der Taxifahrer dieses Mal, wohin er fahren muss. Nun sind wir im Flieger unterwegs zur Osterinsel. Knapp 5h Flug nur übers Meer. Wir können es kaum erwarten.

s&c

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