Fahrt nach Uyuni

Posted by on 22. April 2015

Laguna Colorada

Laguna Colorada

Früh am Morgen gings los Richtung Bolivien. Jedoch hiess es erst einmal über eine Stunde dumm rumstehen, weil die Chilenen am Grenzposten nur einen Schalter offen hatten, bevor unser Minibus endlich San Pedro verlassen konnte. Der darauf folgende Grenz-Pass Hito Cajones nach Bolivien war dann bereits auf 4.500 Meter Höhe. Dort angekommen gab es ein gutes Frühstück. Nach der pro Forma Grenzkontrolle bildeten wir zusammen mit Yuki und Taikey aus Japan (k.a. ob richtig geschrieben) sowie Jonny + Sian aus England unsere Reisegruppe. Jorge war unser Fahrer, ein Einheimischer, der nur Spanisch spricht und schon seit 15 Jahren alle 5 Tage diese Route abfährt. Wir lasen viel über betrunkene und unerfahrene Fahrer, aber als Jorge uns ermahnte, wir sollten bevor wir in den Jeep steigen gefälligst immer den Sand von unseren Schuhen abklopfen, wussten wir, dass wir in guten Händen waren.
Kaum eingestiegen mussten wir auch schon wieder aussteigen und 150 Bolivianos für den Eintritt ins “Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Abaroa“ bezahlen. Dann gings endlich richtig los. Erster Stopp war die Laguna Blanca, der hohe Bor gehalt im Wasser verleiht dieser Lagune eine milchig weisse Oberfläche. Kurz darauf machten wir einen Halt bei der Laguna Verde. Wie der Name schon sagt, sorgt hier der hohe Arsengehalt dafür, dass die Lagune grünlich vor sich her schimmert. Beide Lagunen liegen auf ca. 4300 Meter, darum sah der fast 6000 Meter hohe Vulkan Licancabur daneben gar nicht mehr so hoch aus. Nach einem Abstecher durch den Wüstenabschnitt „Salvador Dalí“ erreichten wir die Chalviry Hot Springs.
Vicuñas

Vicuñas

Der Eintritt in den heissen Pool kostete 5B$ und dieses Mal nahmen wir die Chance war. Das Wasser war schöne 35 Grad warm und die Aussicht vom Pool über eine weitere Lagune grossartig. (Name der Lagune vergessen, wahrscheinlich irgendeine Farbe). Erfrischt gings weiter zum Geysirfeld Sol de Mañana. Laut Jorge mit 4980 Meter der höchste Punkt unserer Reise. Das Geysirfeld war nicht so spektakulär wie Geysirs del Tatio in Chile, aber es war trotzdem sehenswert. Im Gegensatz zu Wasserdampf kommt hier Schwefel und anderes Zeugs aus dem Boden und dementsprechend stank es auch recht fürchterlich.
Nach einer längeren Fahrt über kleine Pässe kamen wir bei unserer Unterkunft für die erste Nacht an. Diese lag in einer kleinen Siedlung, die aus einfachen, unbeheizten Reihenhäusern mit lauter 6 Bett Dorms besteht.
Nach einem späten Mittagessen fuhren wir zum Highlight des ersten Tages: Die Laguna Colorada. Sie hat den Namen wirklich verdient. Algen färben sie rot und sie ist zusammen mit unzähligen Flamingos ein wirklich atemberaubender Anblick. Wir waren richtig begeistert und euphorisch, das lag nicht nur am Sauerstoffmangel :) Zurück in der Unterkunft gabs Nachtessen. Die beiden Japaner spürten die Höhe sehr und legten sich darum früh schlafen. Uns ging es zum Glück besser. Ein bisschen Kopfweh, aber nichts was ein paar Aspirins nicht beheben konnten. Die beiden Engländer waren Ärzte und das hat man an ihrer Reiseapoteke gemerkt. Was die alles dabei hatten… :D Jorge hat uns netterweise noch seinen Sack mit Coca Blätter überlassen und so gabs noch einen Anti-Höhenkrankheit-Schlummi. 2h später ging in der Unterkunft der Strom dann aus. Der Cocablättertee schmeckt ein bisschen ähnlich wie Grüntee, wir findens richtig gut. Besser als argentinischer Mate auf jeden Fall. Der Sternenhimmel in der Wüste war fantastisch, die Kälte hat uns dann aber wieder recht schnell ins Zimmer getrieben.
Der zweite Tag der Reise war ganz im Zeichen weiterer Lagunen und schönen Landschaften, Vulkanen, Vicunas etc… Die Lagunen waren nicht mehr so spektakulär wie die ersten, aber die Landschaft ist dennoch sehr schön. Einen nennenswerten Zwischenstopp machten wir beim Árbol de Piedra, einer kleinen Steinoase in der Wüste mit bizarren Steinformationen. Später bei einer weiteren schönen Lagune gabs dann Mittagessen. Es wurde von Jorge zubereitet und bestand aus Thunfischsalat mit Avocado und Reis. Supergut, sowas hatten wir hier in der Einöde nicht erwartet!
Die zweite Nacht verbrachten wir dann in einem Salzhotel. Fast das ganze Hotel bestand aus Salz: Die Wände, die Tische und sogar der Boden in unserem Zimmer war voll von Salz. Mässig cool, es gab dafür zum Glück warmes Wasser und somit eine schön angenehme Dusche.
Salar Uyuni

Salar Uyuni

Am letzten Tag fuhren wir (Team Lazy, weil wir den Sonnenaufgang nicht anschauen wollten) zur Salar de Uyuni, der grössten Salzebene der Welt. Ein unbeschreibliches Gefühl, wenn man mit 120km/h über die weisse Ebene düst. Mitten in dieser Salzwüste machten wir Halt bei der Isla del Pescado, wo viele Kaktusse rumstanden. Komisch wie hier die Natur mitten in diesem Ödland überleben kann. Danach gings auf zur obligaten Fotosession im weissen Nichts. Jorge war voll bei der Sache und dirigierte uns umher, damit wir die besten Fotos machen konnten. War extrem lustig. Bevor wir am Ziel „Uyuni“ ankamen, machten wir noch einen kurzen Halt bei einem Zugsfriedhof, wo Züge zum Teil schon seit über 100 Jahren vor sich hinrosten. In Uyuni angekommen verabschiedeten wir uns von Jorge und unserer Crew.
Diese dreitägige Reise sowie Atacama in Chile waren etwas vom schönsten & spektakulärsten, was wir bis jetzt erlebt haben. Hat sich echt gelohnt!

Eingentlich wollten wir einmal in Uyuni übernachten, aber als wir die Stadt sahen, entschieden wir uns sofort um und buchten den nächsten Bus nach Potosi. Nach einer 4 stündigen Fahrt checkten wir gestern Abend im Hostal Carlos V Imperial ein (zu teuer, aber dafür eine riesen super Suite). Morgen ist dann hauptsächlich relaxen angesagt.

s&c

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