Am nächsten Tag gings mit Gravity früh am Morgen zum La Cumbre Pass auf 4700 m.ü.M, wo wir unsere Downhill Bikes bekamen, um die berüchtigte „Death Road“ herunter zu rasen. Nach einer kurzen Instruktion gings los. 64km Teer- und Dirtroad sowie 3600 Höhenmeter lagen vor uns. Geil. Die ersten 20km der Strecke rasten wir auf der geteerten Passstrasse hinunter. Mit hohem Tempo überholten wir Lastwagen um Lastwagen. Zwischendurch gabs Stops an Aussichtspunkten oder einer Drogen ‚Kontrollstelle‘. Das Tal, durch das wir fuhren, ist eines der grössten offiziellen Coca Anbaugebiete Boliviens. Ca. 30% der Ernte verschwindet aber. Diese Kontrollstation sollte das eigentlich verhindern… Nach dem Bezahlen einer kleinen Gebühr lag dann endlich die berühmte ‚el camino de la muerte‘ vor uns. Kaum vorstellbar, dass sie bis 2006 die Hauptstrasse von Coroico nach La Paz war und täglich von duzend Lastwagen befahren wurde. Die Strasse ist für den Verkehr nicht geschlossen, noch immer befahren crazy Taxifahrer die Route. 99% der Lastwagen weichen aber auf eine neue Strasse aus. Laut Statistik ist sie nun die neue Death Road Boliviens. Nur weil die Strasse besser ist, heisst das nicht, dass die Leute hier besser fahren können.
Unser Guide hat uns jeden Abschnitt super erklärt. *I trust the bikes, not you* Zwischendurch gab er noch ein paar Anektoten und Räubergeschichten zum besten. Die ersten paar Kilometer waren recht neblig, so dass wir ausser der Dirtroad nicht viel sahen. Danach wünschten wir uns den Nebel fast wieder zurück :) War schon krass, wie es neben der Strasse steil runter ging. Dank der lokalen Linksverkehrsregel fuhren wir zudem immer nahe am Abgrund. Um so weiter wir runter fuhren, um so wärmer wurde es, bis wir schlussendlich bei fast 30 Grad auf 1100 m.ü.M in Yolosa ankamen, wo ein kühles Bier auf uns wartete. Danach gabs Abendessen in einem Animalrefuge. Die Abfahrt war ein sehr tolles Erlebnis, diese Agency ist echt empfehlenswert. Die Handballen haben uns danach noch 2 Tage lang geschmerzt, Serainas Muskelkater an den Unterarmen war auch recht übel. Sonst alles heil überstanden :)
Heute war es dann so weit. Christoph überwand sich endlich seine Haare schneiden zu lassen. Wir gingen in einen der vielen kleinen Coiffeurladen an einer Nebenstrasse, wo man uns herzlich empfing. Die Schere wurde über einer Flamme desinfiziert und los gings. Irgendwie ist aber die simple *solo dos centímetros* Anweisung nicht ganz angekommen… Nach viel rumschneiden und einer kleinen Alkoholdusche hatte Christoph jedenfalls die gleiche Frisur wie sein Coiffeur. Nicht ganz das gewünschte Resultat aber für 30B$ kann man auch nicht viel verlangen :) Danach hiess es wieder rumlatschen und nochmals eine Fahrt mit einer anderen Seilbahnlinie nach El Alto, Karten schreiben etc… Aja, Schokolade mit Quinoa ist noch recht gut und Fitbit sollte die Schritte in dieser Höhe (3600m) eigentlich doppelt zählen, finden wir. Zum Abschluss des Tages gab es noch ein feines Lama Fondue Chinoise, was es nicht alles gibt :)
La Paz war gar nicht so schlimm wie angekündigt, uns hat die Stadt richtig gut gefallen. Morgen gehts schon wieder weiter nach Copacabana.
s&c