Cusco

Posted by on 10. Mai 2015

Cusco

Cusco

Cusco ist eine sehr schöne Stadt. Viele Kirchen, Kathedralen, Museen, gute Restaurants und alle 10 Meter eine Travel Agency, deren Mitarbeiter uns Ausflüge andrehen wollen. Viel Platz, wenige Autos und keine richtigen Hochhäuser. Richtig gemütlich. Unser Hostel (VIP House: The garden, 60 Soles, warmes Wasser Glücksache, freundliches Personal) liegt am Hang, darum hat man von der Terrasse einen guten Überblick über die Dächer der Stadt. Wir machten einen Stadtrundgang. Der Eintritt in die Kathedrale mit Audioguide lohnte sich besonders. Das Highlight war ein riesen Bild vom letzten Abendmahl in peruanstyle: Das Mahl bestand aus Meerschweinchen und Judas war als einziger dunkelhäutig… Wir besichtigten noch ein paar weitere Kirchen und erkundeten uns in diversen Agencys über die verschiedenen Trekkingmöglichkeiten nach Machu Picchu. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns für den 2-tägigen Lazy-„Trek“: Mit dem Zug hin und zurück nach Cusco. :) Zu unserer Entschuldigung: Der Inka Trail war schon lange ausgebucht, das Wetter im Moment recht wechselhaft und wir hatten keine Lust ein paar Stunden im Jungel rumzulaufen.
Tags darauf gings aber zuerst mit einem Bus ins Sacred Valley. Erster Stop war Pisac, eine Inkastadt hoch auf dem Berg mit einem super Ausblick über das Sacred Valley. Die Szenerie war recht eindrücklich. Unser Guide gab uns zuerst das Inkabasiswissen, bevor wir selber das Überbleibsel der Stadt erkunden konnten. Zweiter Stop war dann eine nahe Silberschmiede, wo uns gezeigt wurde, wie man Silberschmuck herstellt. Natürlich durften Verkaufsstände nicht fehlen. :) Anscheinend ist das Silber von hier weltberühmt. Es sah jeden Falls wie das Zeugs aus, das man überall in Zürich kaufen kann. Mit einem schönen Ring mehr im Gepäck gings kurz Mittagessen. Nach einem kurzen Unterbruch, weil der Bus einen platten Reifen hatte, fuhren wir nach Ollantaytambo. Die steilen Terrassen am Berg dieser Inkastadt sahen recht cool aus. Jede Inkastätte, die wir an diesem Tag besichtigten, war bis oben gefüllt mit Touristen. Unser Guide *Team Carlos!* versuchte sein Bestes, die Gruppe zusammen zu halten, was bei den vielen unfähigen Touris gar nicht so einfach war. Wenn man sich mal darauf eingelassen hat und viel (sehr viel) Geduld mitbringt, gehts ganz gut. In Zukunft werden wir aber immer im Voraus fragen, wie viele Leute mit auf der Tour sind. Am Abend besuchten wir noch Chinchero. Die Inkastätte liegt bei einer Kirche. Von den Ruinen haben wir nicht mehr viel gesehen, weil es schon dunkel war. Die alte, barrocke Kirche selber ist von innen eine der schönsten Kirchen, die wir bis jetzt gesehen haben. Alle Wände und die ganze Decke waren voll mit Malereien und Fresken.
Machu Picchu Selfie

Machu Picchu Selfie

Nach so vielen Sonnen- und Kondortempel, Terrassen und Treppen waren wir nun ready für Machu Picchu! Am nächsten Tag ging es um 4 Uhr morgens mit dem Minibus wieder nach Ollantaytambo, wo der Zug (Inkarail) schon auf uns wartete. Nach 2h Fahrt sind wir dann erholt in Aguas Calientes angekommen. Unser Hotel (Hotel Rocas, super!) lag ganz am Ende des kleinen Dorfes. Aguas Caliente selber ist nicht der Hammer. Es liegt in einem engen Tal eingequetscht zwischen Bergen. Viele Hotels, eine Hauptstrasse und alle 10 Meter Restaurants, die alle genau das gleiche zu überissenen Preisen anbieten. Alle paar Meter muss man einen Verkäufer abwimmeln *dinner? dinner? dinner? happy hour!*, so dass wir nach einem Durchgang immer nur die ruhigen Seitenstrassen genommen haben. Voll motiviert starteten wir unseren Wanderausflug zum Putucusi. Dieser endete ca. in der Häfte an einer 15 Meter steilen Felswand, wo ein Sturm alle Holzstiegen weggeputzt hat. Da wir die (lebens!)gefährliche Kletterübung am rutschigen Felsen nicht machen wollten (Christoph war heimlich erleichtert, dass wir die Treppen nicht hochsteigen mussten :) ), blieb uns ‚leider‘ nur Umkehren übrig. Wie schon befürchtet, spielte das Wetter nicht so mit und so gings zurück ins Dorf. Später besuchten wir noch die heissen Quellen und badeten openair in schön warmen Wasserpools.
Als wir am nächsten Tag um 5.30 Uhr zur Busstation „Machu Picchu“ liefen, war die Warteschlange sicher schon über 150 Meter lang. Dank den vielen Bussen waren wir dann aber schon eine Stunde später vor dem Eingang der Inkaruine. Machu Picchu empfing uns im dicken Nebel, der sich zum Glück schon bald verzog. Das Wetter danach war super: Sonne und Wolken wechselten sich ab und es war schön warm. Unser 2-tagesplan ist perfekt aufgegangen. Mit einem wirklich guten Guide schlenderten wir 2h lang durch die Ruinen und erfuhren viel über die Anlage und die Inkas. *We are andians, not indians* Aha. Der Guide war aber echt nötig, weil selber nichts angeschrieben oder erklärt wird. Danach liefen wir selber noch rum und wanderten zur Inkabrücke sowie zum Sonnentor hoch.
Inkabrücke

Inkabrücke

Der Weg zur Inkabrücke war ein schmaler Weg am Felsen entlang, auf der einen Seite gings mehrere hundert Meter runter. Vom Sonnentor war die Aussicht über Machu Picchu und Wayna Picchu atemberaubend und das war es auch, was den ganze Ausflug richtig lohnenswert machte. Nachmittags wurde es dann richtig warm und wir versuchten uns möglichst wenig zu bewegen. Wir sonnten uns auf einer der vielen Terrassen und beobachteten die vielen Touris und Lamas bevors mit dem Bus zurück ins Tal und dann weiter zurück nach Cusco ging.
Fazit: Der Ausflug nach Machu Picchu hat sich gelohnt, aber irgendwie bleibt ein schaler Nachgeschmack. Die Erwartungen waren hoch. Die Szenerie war super, die Ruinen selber fanden wir jetzt nicht soo speziell. Schon schön, doch wenn man in Angkor war… kein Vergleich. Die Peruaner wissen, wie man mit dem krassen Hype um die Anlage den Touris das Geld aus der Tasche ziehen kann. Wir verübeln es ihnen nicht, aber man kommt sich schon ein bisschen wie ein mobiler Bankomat vor. Schade eigentlich. War trotzdem ein tolles Erlebnis und es gab viele schöne Fotos :)
Heute hängen wirs in Kaffees rum, bevors dann mit dem Nachtbus nach El Chaco geht. Wir wollen endlich wieder das Meer sehen und warm haben!

Ein paar Bilder von Bolivien sind online

s&c

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