Zug und Regen

Posted by on 7. Juni 2015

Tourizug

Tourizug

Unser Bus liess uns auf der Panamericana am Rande von Alausi raus und wir machten uns im Dorf auf die Suche nach einer Unterkunft. An der Hauptstrasse 5 de junio fanden wir das Hotel Europa (30USD, ganz OK). Danach erkundigten wir uns über die Zugfahrt „Nariz del Diablo“ und liefen ein bisschen herum. Für je 3USD gabs später eine Linsensuppe, Fleisch, Spaghetti, Reis und ein Cola. So günstig! Sonst war nicht viel los. Über das ruhige Dorfleben wacht ‚San Pedro‘, eine riesen Mosaikstatue auf einem kleinen Hügel, den wir natürlich besichtigen mussten. Am Abend stellten wir dann fest, dass die einzige (Karaoke)Bar und die wenigen Restaurants geschlossen waren und so blieb uns nichts anderes übrig, als uns ins Hotel zu verziehen. Am nächsten Morgen gings sehr früh los Richtung Bahnhof. Der Proviant für die Zugreise, frische riesen Doughnuts, kauften wir bei der Bäckerei neben unserem Hotel *mmmmh*. Obwohl wir zu dieser Zeit die einzigen waren, die anstanden, dauerte das Kaufen der Tickets fast 15 Minuten. Keine Ahnung was die Dame am Schalter dauernd in ihren PC tippte, es muss das komplizierteste Buchungssystem der Welt sein :) Dank zwei toten Japanern, darf man leider nicht mehr auf dem Dach des Zuges sitzen und so machten wir uns danach in einem der hinteren Wagons bequem. Die Zugfahrt war easy. Ein englischsprechender Guide erklärte zwischendurch immer wieder was übers Mikrofon. Das ‚Highlight‘ war dann die Teufelsnase. In dieser steilen Felswand ist kein Wenden möglich und so wurden der Abstieg durch Spitzkehren realisiert. Man fährt also vor- und rückwärts den Berg hinunter. Unten angekommen fuhren wir nach Sibambe, wo der Zug stoppte und uns farbig angezogene Tänzerinnen erwarteten (OMG). Die warten dort im Nirgendwo wahrscheinlich den ganzen Tag auf ihren Einsatz, wenn die 2-3 Züge ankommen. Supertouristisch. Nach der Tanzeinlage gabs Mittagessen, ähm nein… Zwei Tage vor unserer Fahrt haben die Clowns die Ticketpreise geändert. Das Ticket kostet nun 30$ statt 25$, dafür ist das Buffet Mittagessen NICHT mehr inklusive. Logisch. Da fast alle anderen Gäste organisiert angereist sind (mit Tickets vor dem 1. Juni) war bei ihnen das Essen noch dabei. Wir (die mehr bezahlt haben) hätten uns im Restaurant was bestellen können. Alles Motzen hat nicht geholfen. Unser Ego hat es dann leider nicht zugelassen, was zu bestellen. Wir besuchten stattdessen das kleine Zugsmuseum und assen unseren Doughnut :) Diese fç“%“ Gauner. Nach einer Stunde gings wieder die gleiche Strecke zurück nach Alausi.
Muh

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Nach der Zugfahrt holten wir unser Gepäckt und fuhren mit dem nächsten Bus nach Baños de Agua Santa. Die Fahrt dauerte kurze 3h. Unser Hostal (Princesa Maria, 20$, grosse schöne Zimmer) lag nur wenige Blocks vom Hauptplatz entfernt. Baños liegt in einem grünen Tal neben dem Vulkan Tungurahua. Alles ist in Laufdistanz und so machten wir am Abend einen Rundgang durch die Stadt. Baños ist, im Gegensatz zu Alausi, extrem touristisch. Viele Souveniershops, ein Swiss Bistro, Travel Agencies, Hotel Düsseldorf, Marley Bar etc… säumen die Strassen. Natürlich darf auch hier eine riesige Basilica nicht fehlen. An einer Ecke entdeckten wir noch viele Stände, wo Familien für ein paar Cents Zuckerrohr pressten und den Saft und Rohrstücke verkauften. Superfein und süss.
Die nächsten zwei Tage regnete es fast die ganze Zeit monsummässig und es wurde richtig kalt. Keine Chance auf Velofahren oder Wandern. Es blieb uns nicht viel übrig, als uns in Bars oder im Hostel die Zeit mit Champions League (Super Barça!), Drinks und Spiele zu vertreiben. War gemütlich, wir lernten ein paar neue Karten- und Würfelspiele kennen und kochten unser Essen meistens selber (sehr nervenaufreibend, wenn diverse andere Personen zur gleichen Zeit kochen wollen und man hungrig ist). Zwischendurch nutzten wir eine Regenpause, um zur nahen Terme El Salado zu laufen. Sie liegt ca. zwei Kilometer ausserhalb der Stadt und hat 8 Pools mit braunem Dünnpfiff-Wasser. Zwei dieser Pools waren richtig schön warm. War eine schön heisse Abwechslung. Die meisten Touris gehen in die Terme, die direkt in der Stadt liegt und so waren wir die einzigen Gringos im Bad. Unsere Badesachen haben danach schön nach Schwefel gestunken und waren orange. :) Sonst machten wir Dank dem Wetter nicht so viel.
Da es am dritten Morgen immer noch regnete und der Wetterbericht auch nicht besser war, beschlossen wir, auf die Velofahrt nach Puyo zu verzichten, packten unsere Siebensachen und nahmen den nächsten Bus nach Quito.

s&c

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