An zwei Tagen sind wir mit dem lokalen Bus in den nördlichen Teil der Insel gefahren, um die eher abgelegenen Strände zu besuchen. Bevor es los ging, deckten wir uns immer mit diversen Früchten ein, die die Händler aus Venezuela auf dem Floating Market in Willemstad zu spottbilligen Preisen verkauften.
Das Resultat der Ausflüge war schlussendlich aber dasselbe: Rumliegen und schwimmen, einfach an einem anderen Ort :) Der kleine Strand ‚Laguna‘ war besonders schön zum schnorcheln. Im Wasser wimmelte es von kleinen Fischen und Tintenfischen. Acht nehmen musste man sich nur vor den grossen Leguanen, die in den Büschen lauerten. Diese fiesen Biester versuchten die ganze Zeit unsere Früchte zu stibitzen. Dass die sich schon so gut an Menschen gewöhnt haben, machte die Sache nicht gerade einfacher.
An Serainas Geburtstag sind wir mit einem grossen Catamaran nach Klein Curacao gesegelt. Die Hinfahrt war gegen die Wellen und dementsprechend eine recht holprige Sache. Wir wurden richtig durchgeschüttelt und waren komplett nass. Die Fahrt hatte sich aber gelohnt. Klein Curacao ist knappe drei Quadratkilometer gross und hat einen perfekt weissen Sandstrand. Kaum ist man im Wasser, kann man auch schon mit Schildkröten rumschwimmen. Die Insel ist unbewohnt, ausser ein paar Strohhütten für Tagestouris steht nur noch ein alter, verlassener Leuchtturm rum. Wir verbrachten ein paar Stunden im Wasser, bevors mit dem Catamaran im ruhigen Gewässer zurück zur Hauptinsel ging. Mittagessen wurde auf dem Boot serviert und die Drinks waren all inclusive. *only one rule: you must leave the boat on your own feet without any help* So muss es sein.
Abendessen gabs oft in einem der vielen Restaurants von Willemstad. Saint Tropez Beach Club, Scuba Dive Beach Club, Grillhouse Beach Club, Beach Club Beach Club und wie sie alle so heissen. Immer sehr fein.
Ansonsten verzichteten wir auf grössere Ausflüge. Die Insel hat irgendwie zwei Gesichter. Auf der einen Seite sieht man die schön restaurierte Alstadt Punda mit den alten, farbigen Häusern und die Strände mit dem sehr klaren Wasser. Andererseits ist die Insel im Inneren mehrheitlich einfach nur dreckig und hässlich. Mittendrin steht eine riesige Ölraffinerie, die stinkt, leckt sowie die Umwelt verpestet und wenn man mit dem Bus auf der Insel rumfährt, sieht man überall Müll liegen. Die Locals entsorgen ihre Kühlschränke, Autos, Flaschen, Stühle etc… einfach am Strassenrand oder in den Büschen. Wenn man rumläuft, muss man immer auf Glasscherben Acht geben. Paradiesisch ist anders. Das war der Grund, warum wir kein Auto mieteten, um selber die Insel zu umrunden.
War schade, aber schlussendlich egal. Wir hatten eine super Zeit in der holländischen Karibik. Heute fliegen wir mit Island Air weiter nach Bonaire, wo wir die letzten Tage noch ein bisschen mit Tauchen verbringen wollen.
s&c