Danach liefen wir ein bisschen durch das Quartier und wir müssen sagen, Phnom Penh ist nach unserer Meinung verkehrstechnisch die unsicherste Stadt, die wir bis jetzt in SOA besucht haben. Verkehr wie in Saigon, aber viel mehr Autos und hier läuft man viel auf der Strasse selber, weil die Gehsteige entweder inexistent oder total zuparkiert sind. Alles ist extrem chaotisch und überall liegt Müll rum. Gut, unser Guesthouse liegt nicht direkt im Zenrum, so sehen wir das ‚richtige‘ Saigon und nicht die herausgeputze Flusspromenade. Unsere Pläne, mit dem Velo zu den Killing Fields zu fahren, begruben wir sofort. Zuerst gings zum Psar O Russei Markt, wir waren die einzigen Touris und da hat es gestunken, das kann man sich gar nicht vorstellen :) Wir vertragen langsam viel, aber dieser Fisch und Fleischgestank, wir hoffen unser Restaurant vis-a-vis des Guesthouses kauft nicht hier ein. :) Weiter gings zum Psar Them, die Tourimarktversion ohne Gestank, wo wir uns mit neuen Reiseführern eindeckten. (Die Verkäuferin musste selber lachen, als wir sie darauf hingewiesen hatten, wie ‚Neu‘, September 2012, diese Editionen sind) So, nun können wir definitiv anfangen unsere Chinareise zu planen. Nach weiterem Rumlaufen gings mit dem Tuktuk zurück zum Guesthouse, wo wir mit Matthias und Susan, die per Zufall auch zur selber Zeit in der Stadt waren, was essen und trinken gingen.
Am nächsten Tag teilten wir mit den beiden ein Tuktuk zu den Killing Fields von Choeung Ek (5$ Eintritt), ein recht bedrückendes Erlebnis. Neben den Gräbern sah man noch Knochen und Kleiderreste im Boden, die jetzt noch immer wieder bei Regen an die Oberfläche gespült werden. Ein paar davon werden sicherlich extra nicht entfernt, um das Anbild zu verstärken. Im Eintrittspreis inbegriffen war eine super Audiotour (Das erste Mal, das wir sowas machten), die uns mit Informationen und Geräusche durch die Felder begleitet hat. Verrückt wie ‚Menschen‘ zu so was fähig sind. Nach den Killings Fields gings direkt weiter zum Toul Sleng Museum, eine ehemalige Schule, die von den Khmer Rouge zum Foltgergefängnis umfunktioniert wurde. Ein weiterer, sehr bedrückender Ort. In den ‚Schulzimmern‘ sind hunderte Fotoportraits von Insassen (Kinder, Interlektuelle, Soldaten, Frauen…) ausgestellt und zum Teil ihre erzwungenen Fantasie-Schuldgeständnisse abgedruckt. Wir waren recht froh, als wir nach der Tour wieder zurück im Hotel waren. Tags darauf besuchten wir den Königspalast und die silberne Pagode. War schön, aber den Eintrittspreis (6.50$) nicht wert. Der namensgebene silberne Boden der Pagode war bis auf kleine Stellen zum Schutz mit Teppich überzogen, super… Seraina musste sich noch ein T-Shirt kaufen und eine Hose mieten, weil sie nicht angemessen gekleidet war. Ihr Rock war nicht knielang und das Shirt hatte keine Ärmerl, die bis zu den Ellbogen reichten. Also, halbnackt. :) Danach liefen wir ein bisschen im Rotlichquartier am Fluss herum, bevors zurück in unser Stammrestaurant beim Dragon Guesthouse ging. Neben dem bisschen Sightseeing lesen wir uns in China ein, um unsere weitere Reise zu planen. Das ist extrem schwierig. Soviele Infos und schöne Ortschaften und nur so wenig Zeit (4 Wochen). Der Lonely Planet ist ein 1054 seitiger Totschläger. Unser Plan über Tibet nach Nepal zu reisen, wird hoffentlich funktionieren. Visatechnisch kann man sich bei den Chinesen ja nie sicher sein :/ Fakt ist, wir verzichten auf den Süden von Kambodscha und fliegen schon morgen nach Peking. Wir sind recht aufgeregt und freuen uns extrem auf China: Schön, dass wir auch nach sovielen Monaten immer noch aufgeregt wie kleine Kinder sind, wenn wiedermal völlig was Neues auf uns zu kommt. :)
s & c