Around Chengdu

Posted by on 20. Mai 2012

Chiller Panda

Chiller Panda

Die akutellen Bedingung für eine Tibetreise sind: Gruppengrösse mind. 5 Leute, gleiche Nationalität. Die Hostelangestellten schauten nur traurig rein, als wir sie mit unseren Plänen konfrontierten. Viele Reisende von anderen Nationen versuchen seit Wochen frustriert eine Gruppe zusammen zutrommeln. So leicht wollten wir uns aber nicht geschlagen geben und nahmen uns vor, am nächsten Tag die Hostels von Chengdu nach anderen Schweizern abzuklappern. Es ist nämlich zuviel verlangt, dass die lokalen Hostels in dieser Frage zusammenarbeiten. Zuerst gings aber Tags darauf in die Panda Research Base, eine Art Park/Zooanlage am Rande der Stadt, wo Pandas gezüchtet werden. Diese Tiere haben wirklich einen recht grossen Jööö-Effekt, wenn sie so faul auf ihren Hintern sitzen und Bambus in sich reinstopfen. *chtchtchtcht* Die Anlage selber (bis auf die Käfige in den Gebäuden) ist schön gemacht. Wir liefen ein paar Stunden herum, sahen die Jungtiere, erwachsene Pandas und komische rote Pandas, bis es mit dem Minivan wieder zurück in die Stadt ging. Der Ausflug hatte sich echt gelohnt. Am späteren Nachmittag gings los auf unsere Hosteltour durch Chengdu. Als erstes suchten wir das lokale Office von tibettravel.org auf, wo wir uns ein bisschen besser über die aktuelle Tibetlage informieren wollten. Wir wollten eigentlich schon umkehren, als wir im 5. Stock eines schäbigen Businessgebäudes in ein kleines Büro liefen, wo man uns zuerst nur mit grossen Augen anstarrte. Als wir auf die Tibetkarte an der Wand zeigten, wurde uns aber schnell eine Englisch sprechende Angestellte geholt, die uns professionell beraten konnte. Zu unserem Glück findet ab dem 6. Juni eine Everest Basis Camp Tour statt, an welcher wir uns anschliessen konnten.
Über den Wolken...

Über den Wolken...

Sie brauchte uns gar nicht lange zu überzeugen, wir buchten die Tour inklusive der Zugafahrt nach Lhasa. Nach einem Freundentanz im Lift gabs ein wohlverdienten TsingTao. Wir haben so viele abgewiesene Reisende getroffen und nicht mehr daran geglaubt, dass es klappt. Aber: Wir reisen von Tibet nach Nepal! *jibee* (Glauben aber erst daran, wenn wir in Lhasa aus dem Zug steigen).
Am nächsten Tag ging es mit dem Bus nach Emei Shan, einer der vier heiligen buddhistischen Berge Chinas. Im Bus fragte uns der Chinese im Nachbarsitz: *Seit ihr aus Zürich?* Er selber hatte an der ETH Maschinenbau studiert, lebt nun in Höngg und macht Urlaub in China. Zufälle gibts! Da die Anfahrt länger dauerte als geplant (der unlogischen Organisiation in Emei sei Dank) und der ganze Berg im Nebel lag, verzichteten wir auf den 7km Aufstieg zum Gipfel und nahmen stattdessen für 10 Minuten die Gondel :) In der Gondel (Made in the Cableway Kingdom Austria – Zitat Gondelbeschriftung) wurde laut gestönt, als die mit riesen Kameras bewaffneten Chinesen festestellten, dass nur fünf Meter Sicht herrschte. Auch wir waren recht frustiert. Ein paar duzend Meter vor dem Gipfel kamen wir aber aus dem Nebel heraus und der Golden Summit presentierte sich im schönsten Sonnenschein. Das war mal eine tolle Überraschung! Zum Glück hatten wir am Tag vorher noch lange Hosen gekauft, war ganz schön frisch auf 3099 Meter. Nachdem wir ein wenig die Sonne genossen hatten, gings zurück ins Nebelmeer, wo unser 13km Fussmarsch Richtung Yuxian Monastry begann, in dem wir übernachten wollten.
Stufen, Stufen, Stufen

Stufen, Stufen, Stufen

Wie schon in den Yellow Mountains bestand der Pfad eigentlich nur aus Treppen. Nach gefühlten 30’000 Stufen *sch**sse eh, mini Bei zitteret*, sind wir endlich in der Monastry angekommen. Wir hatten den ganzen (grusigen) Dorm für uns alleine. Am Abend war es so ruhig, kein Hupen und sonstiger Autolärm, kein Geplapper, nicht mal Handyempfang. Das kam uns ganz komisch vor. Hätten wir nicht gedacht, dass es so etwas in 3h Entfernung von Chengdu gibt. Das „Kloster“ selber war unbeheizt und so schliefen wir in unseren Trekkingkleidern. Obwohl am nächsten Tag ‚ein bisschen‘ Muskelkater spürbar war, standen wir wieder um 6 Uhr auf. Weitere 5h Treppensteigen wartete auf uns. Unser Frühstück bestand aus Instant Nudeln mit Grüntee :) Das Wetter war zum Glück viel besser und der ganze Marsch eine recht gemütliche Sache. Wir bedauerten unsere Rückkehr in die Zivilisation fast ein wenig, als wir von weitem den Lärm der Talstation hörten. Unten angekommen (Gott sei Dank, eine Treppe mehr und wir wären umgekehrt… ähm…) stiegen wir wieder in den Bus nach Chengdu. Am Abend unternahmen wir nicht mehr viel, da unsere Gummibeine streikten. Den heutigen Sonntag verbrachten wir mit ausruhen, lesen, blogschreiben und der Planung unserer weiteren Reise.

s & c

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