Am Abend gingen wir früh ins Bett, da die Höhe irgendwie extrem müde macht. Ansonsten hatten wir zum Glück gar keine Probleme deswegen. Am nächsten Tag gings nach einem mageren Frühstück los nach Lhatse. Danach überquerten wir den Gyatso-la. Mit seinen 5248 Meter war dies unser höchster Pass der Tour de Tibet. War recht frisch und windig, aber noch lange nicht so kalt, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der Ferne konnten wir schön die Himalaya Berge sehen. Nach Baber kamen wir zum ersten Mount Everest Checkpoint, wie erwartet erhielten wir für die Strasse dorthin keine Permit und so hiess es weiterfahren nach Tingri. Zum Glück war das Wetter so gut, dass wir vom Friendship Hwy einen guten Blick auf den Everest und Cho Oyu werfen konnten. *jibeee* Everest gesehen, check! In Tingri gabs dann Mittagessen, bevors zu unserem letzten Stück über zwei weitere 5000er nach Zhangmu ging. Den Ausblick, den wir von dort auf die Berge hatten, war fantastisch. Wir klebten eigentlich die ganze Zeit (mit Ausnahme von ein paar kleineren Nickerchen) an den Autoscheiben und die Zeit raste nur so an uns vorbei. Die letzten 30km fuhren wir von 5000 auf 2200 Meter runter nach Zhangmu. Das immer grüner werdende Tal war riesig und neben der Strasse ging es teilweise hunderte Meter senkrecht herunter. Die Auffanggitter für fallende Steine waren entweder voll oder weggerissen. Das machte Mut, zum Glück regnet es nicht :) Obwohl man nirgends abbiegen konnte und es nur diese eine Strasse gab, passierten wir in diesem letzen Abschnitt nochmals 4 Checkpoints. Arbeitsbeschaffung pur. Nach 10 Stunden Fahrt kamen wir endlich in Zhangmu an.
Diese chinesische Grenzstadt ist die grösste Fehlkonstruktion in der Geschichte von Städten. Eigentlich ist sie eine 3km lange Ansammlung von Häusern entlang der einzigen Passstrasse und sieht von weitem aus wie die Slums von Rio. Die Strasse ist beidseitig mit Autos zuparkiert, sodass die Autos immer nur in eine Richtung fahren können. Man kann sich vorstellen, was für ein Stau und Chaos herrscht, wenn der unwahrscheinlich Fall eintritt, dass ein Auto (oder schlimmer einer der hundert Tata Lastwagen) einem entgegen kommt. Es gibt ja dieses Spiel, wo man Autos rumschieben muss, um ein goldenes zu befreien. :) Alle 30 Meter etwa tritt dieser Fall ein. Und das seit eh und je. Es gibt auch keine schönen Hotels in dieser Stadt und so kamen wir in einer Bude unter, wo das Wasser braun aus dem Wasserhahnen kommt. Auf die Dusche verzichteten wir gerne :)
Was wir von Tibet gesehen haben, hat uns extrem gut gefallen und wir wollen unbedingt mal für längere Zeit wiederkommen! Morgen gehts dann über die Grenze nach Nepal, aber das ist eine andere Geschichte…
s & c