Fahrt nach Zhangew

Posted by on 10. Juni 2012

Yamdrok-tso

Yamdrok-tso

Die nächsten zwei Tage verbrachten wir die meiste Zeit im Auto. Von Lhasa gings auf dem Frienship Hwy zuerst zum Yamdrok-tso, ein Salzwassersee. Wir hatten super Wetter und der See hatte verschiedene Blautöne. Die Fahrt zum See war an sich das Highlight, die Umgebung und die Aussicht super! Die meiste Zeit fuhren wir alleine durch Wüsten- und Berglandschaften. Der See liegt auf 4400 Meter und wir konnten die Aussicht vom 4700 Meter hohen Kamba-la Berg bestaunen. Das einzige, was ein bisschen störte, waren die aggressiven Damen, die unbedingt ihr schön geschmücktes Yak fotografiert haben wollten. Christoph musste einer Frau sogar die Fotos auf seiner Kamera zeigen, da sie ihn verdächtigte ihr Yak ohne zu bezahlen fotografiert zu haben. (Hat er auch, aber ein anderes) Mittagessen gabs danach in einem Tourirestaurant (man darf in kein anderes gehen) in einem kleinen tibetischen Dorf. War ganz gut. Der Besitzer beschwerte sich, dass im Moment nix los sei, tja… Danach gings nach einem weiteren Pass in Richtung Gyantse, eine kleine Stadt mit einem superschönen Fort und dem berümten Gyantse Kumbum Kloster. Leider konnten wir die Kumbum nicht besichtigen, da wir zu spät dran waren und noch weiter nach Shigatse fahren mussten. So gabs einfach ein paar Bilder von aussen.
Gyantse Fort

Gyantse Fort

Am Abend kamen wir dann endlich in Shigatse an. Bevor wir in die Stadt durften, musste unser Guide noch die Permits für den nächsten Strassenabschnitt besorgen. Man braucht hier für jeden Abschnitt einen eigenen Permitstempel. In Shigatse schauten wir uns noch die Ta Shi Lhung Po Monastery an. Der kleine Teil, der für Ausländer offen war, war ganz hübsch. Wir konnten noch einer Zeremonie mit Yellow Hut Mönchen beiwohnen. Fotografieren war leider verboten. Unser Guide erklärte uns noch viel über den Buddhismus und wir verstehen jetzt so langsam, um was es so geht und wie das ganze mit dem Kreislauf des Lebens funktioniert. Da wir ja Menschen sind, haben wir anscheinend im letzten Leben alles richtig gemacht, hoffentlich geht das weiter so :) Der Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Mount Everest

Mount Everest

Am Abend gingen wir früh ins Bett, da die Höhe irgendwie extrem müde macht. Ansonsten hatten wir zum Glück gar keine Probleme deswegen. Am nächsten Tag gings nach einem mageren Frühstück los nach Lhatse. Danach überquerten wir den Gyatso-la. Mit seinen 5248 Meter war dies unser höchster Pass der Tour de Tibet. War recht frisch und windig, aber noch lange nicht so kalt, wie wir uns das vorgestellt hatten. In der Ferne konnten wir schön die Himalaya Berge sehen. Nach Baber kamen wir zum ersten Mount Everest Checkpoint, wie erwartet erhielten wir für die Strasse dorthin keine Permit und so hiess es weiterfahren nach Tingri. Zum Glück war das Wetter so gut, dass wir vom Friendship Hwy einen guten Blick auf den Everest und Cho Oyu werfen konnten. *jibeee* Everest gesehen, check! In Tingri gabs dann Mittagessen, bevors zu unserem letzten Stück über zwei weitere 5000er nach Zhangmu ging. Den Ausblick, den wir von dort auf die Berge hatten, war fantastisch. Wir klebten eigentlich die ganze Zeit (mit Ausnahme von ein paar kleineren Nickerchen) an den Autoscheiben und die Zeit raste nur so an uns vorbei. Die letzten 30km fuhren wir von 5000 auf 2200 Meter runter nach Zhangmu. Das immer grüner werdende Tal war riesig und neben der Strasse ging es teilweise hunderte Meter senkrecht herunter. Die Auffanggitter für fallende Steine waren entweder voll oder weggerissen. Das machte Mut, zum Glück regnet es nicht :) Obwohl man nirgends abbiegen konnte und es nur diese eine Strasse gab, passierten wir in diesem letzen Abschnitt nochmals 4 Checkpoints. Arbeitsbeschaffung pur. Nach 10 Stunden Fahrt kamen wir endlich in Zhangmu an.
Windige 5000m

Windige 5000m

Diese chinesische Grenzstadt ist die grösste Fehlkonstruktion in der Geschichte von Städten. Eigentlich ist sie eine 3km lange Ansammlung von Häusern entlang der einzigen Passstrasse und sieht von weitem aus wie die Slums von Rio. Die Strasse ist beidseitig mit Autos zuparkiert, sodass die Autos immer nur in eine Richtung fahren können. Man kann sich vorstellen, was für ein Stau und Chaos herrscht, wenn der unwahrscheinlich Fall eintritt, dass ein Auto (oder schlimmer einer der hundert Tata Lastwagen) einem entgegen kommt. Es gibt ja dieses Spiel, wo man Autos rumschieben muss, um ein goldenes zu befreien. :) Alle 30 Meter etwa tritt dieser Fall ein. Und das seit eh und je. Es gibt auch keine schönen Hotels in dieser Stadt und so kamen wir in einer Bude unter, wo das Wasser braun aus dem Wasserhahnen kommt. Auf die Dusche verzichteten wir gerne :)
Was wir von Tibet gesehen haben, hat uns extrem gut gefallen und wir wollen unbedingt mal für längere Zeit wiederkommen! Morgen gehts dann über die Grenze nach Nepal, aber das ist eine andere Geschichte…

s & c

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