Grenzwertiges

Posted by on 11. Juni 2012

Zhangew

Zhangew

Um 8.30Uhr fuhren wir am nächsten Tag zur 8km entfernten Grenze. Den letzten Militärkontrollpunkt (Kontrolle 2km vor der Grenze) passierten wir ohne Probleme. Am Grenzposten warteten schon duzende Touris auf die Ausreise. Als der Zoll um 10 Uhr öffnete, ging alles recht flott vorwärts. Die Grenze selber besteht eigentlich aus drei Kontrollposten. Beim erstern Chekpoint mussten wir Pass und Permitdokumente zeigen: Kein Problem. Zweite Kontrolle, Pass und Permit: Check. Beim dritten disuktierten unser Guide und der Grenzbeamte plötzlich länger auf Chinesisch und wir dachten uns schon *ooops*. Nach einer langen Diskussion mussten wir den Grenzposten wieder verlassen. *hei der probläm?* ertönte es hinter uns auf Berndeutsch aus der Schlange. Auf wem man nicht alles trift am Arsch der Welt. :)
Jop, das Problem: In unserer Permit stand (alles in Chinesisch), dass wir Tibet über Shanghai verlassen müssten!? Ein Fehler unseres Reisebüros. Na super, es ist ja nicht so, dass wir auf dem Weg ca. 25 kleinere und grössere Militärkontrollen passierten und dies nie ein Thema/Problem war (wie 2km vor der Grenze, soviel zu den Kontrollen). Egal, nur eine Formalität dachten wir uns. Dengste. Nach 2h Warten (unser Guide telefonierte dauernd mit dem TravelOffice (TO) ) gings dann wieder zurück ins Hotel. Keine Ausreise möglich. Was jetzt? Welche Ironie, da will China im Moment alle Ausländer raus haben, wenn man aber Ausreisen will, dann lässt man uns nicht. Zu diesem Zeitpunkt nahmen wir die Situation noch locker. Manu und Ronny stauten nicht schlecht, als wir in Zhangmu wieder aus dem Auto stiegen. Jetzt wurde es aber erst richtig mühsam. Nach weiteren zwei Stunden warten, kam die fröhliche Nachricht, dass unser TO mit dem örtlichen verantwortlichen Militär gesprochen hat und dass nun wir passieren könnten. Gut, wieder zurück an die Grenze. Dort wusste aber niemand etwas davon und der Verantwortliche (der im Gleichen Gebäude war!), war plötzlich nicht mehr zu sprechen. Was geht? Wir standen wieder zwei Stunden rum, während unser Guide von Büro zu Büro gejagt wurde.
Die Miststück Zeichen

Die Miststück Zeichen

Die Warterei nervte uns nicht (gut ein wenig, weil der letzte Bus nach Kathmandu nun weg war). Man kann sich nicht vorstellen, mit welcher Gleichgültigkeit die Beamten unseren Guide behandelten. Der Polizist im Police Service Büro spielte auf seinem Handy und schüttelte nur kurz den Kopf, als unser Guide ihn um Hilfe bat. Die Dame am ersten Kontrollposten hatte überhaupt nichts zu tun (alle Touris waren schon lange durch) und sie schaute nicht einmal auf, um ihren Kopf zu schütteln. Der kleine, arrogante ca. 18 jährige Chinesensoldat (Feinbild Nr 1), am Checkpoint 2 km vor dem Border, wollte auch bei unserem 7. mal Passieren alle Permits und Ausweise sehen, die er wichtigtuerisch studierte. Als unser Auto nur einen halben Meter vor oder hinter seiner imaginären Linie stand, musste unser Driver die Autoposition anpassen. Die Hölle wartet auf ihn im nächsten Leben. Nichts zu machen, es ging wieder zurück zum Hotel. Die Devise hies nun zurück nach Lhasa und das dort klären. Könnte schlimmer sein, 2 Tage auf einer anderen schönen Route zurück zu fahren :) Am Telefon sagte uns aber der Dude aus dem TO, dass es nicht möglich wäre (oder sie nicht gewillt sind), uns ein Flugticket von Lhasa nach Kathmandu zu besorgen. Na super. Soweit kam es aber zum Glück nicht. Der letze Versuch klappte nämlich. Unser Guide musste unsere Permit nach Lhasa faxen, dort ging es zum Militärbüro, wo ein kleiner Stempel draufkam. Die Permit wurde dann wieder zurück gefaxt und nun konnten wir einen weiteren Versuch an der Grenze starten. Endlich, nach 9 Stunden Warten sowie Rumfragen und 10 Minuten bevor die Grenze schloss, liess man uns passieren. So eine Schickane haben wir noch nie erlebt und wir stehen fest zu der Meinung, dass alles einfacher gewesen wäre, wäre unser Guide Chinese anstatt Tibeter gewesen. Nur weil der letze dumme Grenzbeamte was auszusetzen hatte…
Die Immigration in Nepal incl. Beantragung des Visums waren nach 15min erledigt. *welcome to nepal, have a nice stay* 5 min später sassen wir in einem Jeep Richtung Kathmandu. Nach dieser Fahrt wissen wir nun auch, warum man 4,5h für die 50km braucht… Die Landschaft selber war wunderschön und so farbig. Schon nach 5 Minuten ist man wie in einer anderen Welt (Willkommen im Dschungelbuch :) ) Kathmandu selber ist nach dem ersten Eindruck ein riesen Drecksloch, unglaublich. Chaos bekommt wiedereinmal eine neue Bedeutung. Sowas habe ich noch nie gesehen (Seraina vergleicht es mit Manila). Unser Hotel (Kathmandu Guest House, 16$) stellt sich als superschöner Glückstreffer heraus. Morgen wagen wir uns dann auf die Strassen von Thamel…

s & c

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert