El Chaltén

Posted by on 12. März 2015

Fahrt nach Chalten

Fahrt nach Chalten

Morgen um 8Uhr gings los mit dem Bus nach El Chalten. Eine 3,5h lange Fahrt durchs Ödland erwartete uns. Die Landschaft war karg und eintönig, zwischendurch erblickte man eine Estancia oder ein paar Alpacas (sehen jedenfalls so aus), war trotzdem sehr faszinierend. Bei schönem Wetter stiegen wir in El Chalten aus. Unser Hostel Guanaca (500APS, herzig aber sehr basic) war schnell gefunden. El Chalten ist ein seeehr kleines Dorf an der Grenze zu Chile. Es gibt zwei/drei breitere Strassen und der Rest sind Dirtroads. Die Häuser und Restaurants bestehend zum Teil nur aus Wellblech, das farbig angemalt wurde. Die streunenden Hunde sehen hier weniger gut ernährt aus wie in Calafate, sind aber trotzdem sehr zahm. Ganz besonders gefällt uns, dass das Dorf direkt am Nationalpark liegt und man so nicht zuerst einen Bus nehmen muss um in die Berge zu kommen. Einfach Wanderschuhe anziehen und auf gehts! Am ersten Nachmittag bestiegen wir kurz den „Hausberg“, von dort aus hatte man einen wunderschönen Ausblick auf das Dorf und die Umgebung. Danach machten einen Rundgang durchs Dorf. Echt krass ist hier der Wind. Der bläst zum Teil so abartig stark, dass man kaum vorwärts kommt beim Laufen. Auch auf dem Hausberg war das Stehen recht schwierig. Um 17Uhr fing es dann richtig zu stürmen an. Lustig war, dass wegen dem vielen Wind die Strassen gar nicht richtig nass wurden, es regnete waagrecht. Wir verzogen uns in unser Hostel und hofften einfach, dass das Dach hält (Das Hostel ist auch sehr dürftig gebaut). Ausser einem runtergefallenen Mauerstein (die sind nur so aufgeklebt) ist nichts weiter passiert.
Cerro Fitz Roy

Cerro Fitz Roy

Am nächsten Tag ist das Unwetter zum Glück weiter gezogen und wir standen in der Früh auf um den „Senda al Fitz Roy“ abzulaufen. Mit einem halben Duzend Empenadas & Wasser im Gepäck gings los. Nur wir zwei, die Natur und ein paar hundert andere Wanderer, die das gute Wetter nutzten. :) Die Strecke ist die populärste Route in der Umgebung, insgesamt ca. 20km lang (34’000 Schritte hin & zurück) und endet bei der „Laguna de los Tres“. Bis auf den letzten Kilometer ist die Strecke recht easy zu laufen. Ein bisschen bergauf, dann kommt eine Hochebene die man entlangläuft und kurz vor Schluss noch der harte Aufstieg zur Lagune. Das einzig mühsame war der zum Teil sehr starke Gegenwind, der immer wieder herrschte. Nach dem letzten Aufstieg mussten wir kurz vor der Lagune sogar umkehren, da der Wind so stark war, dass wir nur immer wenige Meter gehen konnte und dann sofort wieder hinter einem Felsen Schutz suchen mussten, damit es uns nicht vom Grad herunterwehte. *Yes, good mountain weather* Viele Trekker haben uns gewarnt. Das Ganze war recht abenteuerlich, die Vernunft hat aber schliesslich gesiegt. Beim Rückweg hat sich dann auch endlich auch die Wolkenwand um das Fitz Roy Massiv aufgelöst und wir hatten einen grandiosen Ausblick auf die Bergkette. Nach insgesamt 9h Wandern sind wir wieder hungrig beim Hostel angekommen. Wir belohnten uns zuerst mit einer kühlen Flasche Quilmes, bevor wir uns selber einen grosse Portion Spaghetti ‚Al olio e aglio‘ kochten. Es ist glaube ich da erste Mal, dass wir auf Reisen selber für uns kochen. War noch cool, wir hatten einfach einen riesen Heisshunger auf diese Spaghetti. :) Danach gings früh schlafen.
Laguna Torre

Laguna Torre

Heute standen wir wieder früh auf, um dieses Mal den „Senda al laguna Torre“ abzulaufen. Wiederum ca 20km, dieses Mal endete der Weg aber an einem Gletschersee. Zu unserem Erstaunen waren wir diesen Mal zum Glück fast alleine unterwegs. Der Weg ging wieder zuerst bergauf, danach folgte man dem Gletscherfluss bim zum See. Leider hat sich im Gegensatz zum Fitz Roy der Cerro Torro nie gezeigt. Wir wurden da schon vorgewarnt, dass dieser ungezogene Kerl nur sehr selten aus seiner Wolkendecke kommt. War trotzdem eine schöne Wanderung. Mittagessen am windigen See mit Blick auf Gletscher, danach wieder zurück ins Tal nach El Chalten. Die Füsse machten sich langsam bemerkbar.
Das Wandern hier ist recht cool, die Temperaturen sind noch angenehm, so dass man grosse Teile der Stecke mit T-Shirt oder Pulli zurücklegen kann, sofern es nicht windet. Trotzdem muss man nicht unbedingt 13’000km Reisen, um diese Felsen zu sehen, da kann man auch 3h ins Südtirol fahren. :)
Jetzt erholen wir uns von den Strapazen. *Aah, ich han morn *beep* Muskelkater* Morgen wirds ein gemütlicherer Tag werden, bis es wieder nach El Calafate zurück geht.

s&c

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